In der Schweiz war für mich klar, dass ich in Georgien reiten lernen würde. Als ich dann aber hier war, brauchte es nur einen Besuch im tifliser Hippodrom um mich das anders sehen zu lassen. Die Atmosphäre in der Reithalle war aufgeladen, die Pferde waren nervös, es roch für mich nach Gefahr. Das wollte ich mir nicht antun.
Rund um unsere Reisen, die wir anbieten, wurden wir jedoch schon dann und wann gefragt, ob es in Georgien Möglichkeiten gäbe zu reiten. Mit Beka, einem guten Freund von uns, wollten wir schon lange mal auf Reko gehen für Ausritte im Algeti-Nationalpark bei Manglisi. Martina, ein Gast von unserer letzten KompaktTour, brachte das Thema Reiten wieder aufs Tapet und – letzten Sonntag haben wir das Vorhaben zu viert umgesetzt. Ui, ein Abenteuer. Ihr wisst, ich mag das.
Manglisi liegt rund 50 km westwärts von Tiflis, auf 1200 m Höhe im Trialetigebirge. Zu Zeiten der Seidenstrasse eine wichtige Handelsstadt, heute ein Dorf mit ca. 3000 Einwohnern, u.a. ein Kurort für Lungenerkrankte. Dort angekommen, wurden Wacho, Martina und ich bei Bekas Familie nochmals gestärkt. Dann gings zu den Pferden – zwei Schimmel, ein Apfelschimmel und ein Brauner waren gesattelt. Wacho sass noch nie auf einem Pferd und ich hatte vor 25 Jahren mal eine Reitlektion genossen. Martina hatte einige Reiterfahrung, Beka als unser Guide war ein kundiger Reiter. Nun, mutig aufgesessen und los gings. 2,5 Std Ritt hatte uns Beka vorausgesagt, bis wir dann bei herrlicher Aussicht auf dem Berg Fisch braten würden.
Ich hatte die Apfelschimmelstute zugeteilt bekommen, sie war kürzlich Mutter geworden, das Fohlen kam auch grad mit. Also eigentlich kam der ganze Stall mit, denn zwei noch nicht ganz ausgewachsene Pferde schlossen sich unserem Trek ebenfalls an, plus die zwei Hunde des Pferdebesitzers, na das war ein Zug. Um es gleich vorweg zu nehmen, nach gut 3 Std Ritt mit einer Pause sah die Lage für das Fohlen so aus

Und auch wir hatten die Mittagspause dringend nötig. Unterwegs machten wir mal Pferdewechsel, denn ich brachte das Mami unter mir manchmal fast nicht mehr vorwärts – dass „Hü“ in Georgien „Hatschu“ heisst fand ich erst mit der Zeit heraus, manchmal brauchte das Fohlen aber auch Trinkstopps, für die zwei war der Weg durch die wunderschöne Natur mit einiger Steigung wohl grundsätzlich anstrengend. Als Wacho dann aber übernahm, ging das Ganze besser vorwärts.
Fazit der Reko: 1. Tour eher kürzer halten, denn nicht nur Wacho und ich waren abends ko; wir legten gesamt 14 km zurück 2. Den Algetinationalpark noch besser auskundschaften, wir wissen, er hat viel zu bieten 3. Jeder muss seinen eigenen Rucksack mit Wasser dabei haben, denn die Pferde lassen sich nicht so leicht lenken wie wir dachten
Bis jetzt Schmerzen meine Beine,und Brigitte isst im Stehen .
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