Seit September wollte mein Arbeitgeber, bzw. meine zwei Arbeitgeber, den Arbeitsvertrag anpassen. Am letzten Montag war das Kind geboren, zumindest beim Studienberatungszentrum, und ich prüfte das Geschriebene gegen das auf Englisch übersetzte georgische Arbeitsrecht. Ich hatte einige Fragen und wollte diese mit dem neuen Chef klären. Man muss sagen, dass er jung ist und als CEO seine ersten Erfahrungen macht. Es war für ihn eine absolut neue Situation, dass jemand das Arbeitsrecht liest (das georgische ist sehr einfach gehalten) und Fragen zum Vertrag hat. Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, kann sich vielleicht vorstellen, wie geduldig hier Papier ist. Geschriebenes zählt hier nicht viel. Unter unserem Küchenfenster sehen wir das tagtäglich. Die Polizei verteilt nach Lust und Laune Parkbussen, ohne dass irgendwo ein Hinweis auf ein Parkverbot wäre. Nun, meine Fragen kamen nicht gut an, mein Interesse zu verstehen, wurde als Vorwurf und Kritik empfunden. Ich merkte schnell, dass wir in eine falsche Richtung steuerten und fing das Ganze auf. Im Folgenden erfuhr ich dann, dass der Arbeitgeber mit dem Vertrag die MitarbeiterInnen u.a. zu mehr Verantwortung erziehen will. Er listet z.B. auf was passiert, wenn der Mitarbeiter den Arbeitgeber nur 7 Tage vorher informiert, dass er bald nicht mehr da sein wird. Auch wenn das so nicht im Arbeitsgesetz steht.
Ich habe verstanden, dass ein Arbeitsvertrag hier irgendwie an einem anderen Ort angesiedelt ist, als ich das bisher gekannt habe. Wir kamen überein, dass er etwas entfernte, was mir wirklich nicht gefiel und für den Rest nehme ich es nicht so genau. Auch wenn mir das Gefühl, das mich dabei begleitet, nicht sonderlich gefällt.
Nach diesem Gespräch fühlte ich mich, als sei ich vom Mond.
Da bist Du auch vom Mond als Bünzlischweizerin!
Gruz von einem Bünzlischweizer
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