
Zwei Steppenweihen, so meine Vermutung, im Samtskhe-Javakheti Nationalpark, Südwestgeorgien, auf rund 1000 m. Das Foto ist nicht von mir, meine Auseinandersetzung mit dem reichen georgischen Vogelvorkommen ist noch ganz am Anfang. Aber dieses hier ist von mir, da erwischte ich letzten September doch tatsächlich ein paar fliegende Pelikane beim Bugdaschenisee im selben Nationalpark.

Dass ich dort erst nach 10 Uhr morgens auftauchte, weist mich tatsächlich als nicht sehr vogelgesteuert aus. „Bei Tagesanbruch musst du da sein!“ sagte mir Andranik, der Vater eines Rangers, der ebenfalls zu unprofessioneller Zeit beim Vogelbeobachtungshaus war. Es stellte sich heraus, dass Andranik ursprünglich aus Poka kommt, dem grössten Dorf am Parawanisee, der rund eine Stunde vom Bugdashenisee entfernt liegt. Ich mag den Parawanisee sehr. Er ist der grösste natürliche See Georgiens und liegt nah beim Grossen Abuli, der mit seinen 3300 m der höchste Berg des Samsiri Vulkangebirges ist. Während archäologischen Forschungen stiess man auf dem Grund des Parawanisees auf ein grosses Grab, das auf ca. 2 Jt vor Chr. datiert ist.
Andranik und ich haben für die nächste Reisesaison abgemacht, dass Georgien WB Tours mit seinen Gästen dort einen Fischer treffen kann, der von seinem Alltag und seiner Sicht der Dinge erzählen wird. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird noch ein Mittagessen im familiären Rahmen dazukommen. Das liebe ich. Also für mich liegt auf der Hand: Ausschlafen und in Ruhe frühstücken lohnt sich!

Oben der Parawanisee im September 2016. Ja, ich bin dieser Gegend schon lange auf der Spur. Hier ein Meditationszentrum aufbauen, dachte ich anfänglich spontan. Das Klima ist jedoch rau, auf der Hochebene ist der Wind oft frisch, nett gesagt. Und die Winter lang. Aber wenn man beginnt die Menschen kennenzulernen, die dort wohnen, kommt man, komme ich, vielleicht auf allerlei Ideen. Abwarten.
Siehe auch meine Beiträge „Madatapasee“ vom 13.10.2018 und „Region Samtskhe-Javakheti“ vom 4.10.2018, sie erzählen von derselben Landschaft.