Die Territoriumsfrage im Garten hat sich folgendermassen entschieden:
1. Rang, das Gras
2. Rang, die Erdbeere und die weisse Taubnessel
3. Rang, die Winde
4. Rang, der Pfefferminz
Leider sind auch Stachlige und Würgende am Wettbewerb beteiligt:
Die Distel und eine Art, deren Namen ich nicht kenne, sie gleicht den Blättern und langen beweglichen Zweigen der jungen Himbeere. Als Würger tritt der Hopfen auf.
Wachsen und sich vermehren ist ihr genetischer Auftrag. Wie bei uns, aber wir haben noch ganz anderes drauf, z.B. den Standortwechsel. Mit der Hüfte über die Beine gestemmt, Oberkörper und Kopf folgend, sind wir schon fast unterwegs, die Füsse tragen uns davon. Ein bisschen aufwändiger wirds, wenn wir davonrollen wollen, wir sitzen in ein blechernes Gefährt. Wenn wir fliegen wollen, – es ist bekannt.
Ich wählte die Räder-Variante und befinde mich nun in Tiflis. Um dem grünen Angriff im Garten zu entfliehen? Vielleicht. Vorallem jedoch, um meinem Mann wieder näher zu sein. Ich wohne nun einen Kilometer von ihm entfernt, er ist schwer krank. Ich konnte es nicht mehr ertragen, Informationen zu seiner Gesundheit aus der Ferne zu erhalten; jetzt kann ich die Situation täglich selber einschätzen. Das gibt Ruhe und die Gewissheit, am richtigen Ort zu sein.

Natürlich werde ich regelmässig zu Haus und Garten auf dem Land schauen. Im Moment hat mich jedoch die Stadt wieder, das Quartier, in dem ich bereits sechs Jahre gelebt habe. Abends riecht es nach Flieder und warmem Strassenstaub.