Nein, nein, nicht für immer, nur für zwei Wochen. Mal wieder die Schweiz besuchen. Und stell Dir vor, zusammen mit Wacho. Nie haben wir zusammen Georgien verlassen. Jetzt packen wir’s.
Wie schnell sind die drei Jahre vergangen, in denen ich heimatabstinent war. Heimat, das ist für mich zuerst etwas Inneres und dann erst kommt das Physische, die Landschaft in der ich aufgewachsen bin, die Menschen, mit denen ich familiär verbunden bin, die Menschen, deren Freundschaft mich ehrt, und die Städte, die im Verlauf der Jahre ebenfalls Teil von mir wurden. Robert Walsers Grab in Herisau hätte ich gerne besucht, und in diesem Zug auch ehemalige Gäste aus dem Appizöll, die mit mir in Georgien auf Tour waren, aber dafür wirds ein ander Mal Zeit geben.
Wenn ich oberhalb meiner Wohnstätte im winterlich fahlgrünen Gras spaziere und in die lustig gerundeten Hügel schaue, den schroffen Fels mit zuweilen dunkelroter Maserung am anderen Ende des Hochtals studiere und darüber hinaus in die weissen Gipfel des Kaukasusgebirges schaue, sofern die Wolken woanders rumlungern, denke ich, dass das mit der Heimat doch etwas Seltsames ist. Es reicht, für eine Schweizerin, sich einen Ort auf der Welt auszusuchen und zu sagen, da bin ich. Die Hügel werden dich annehmen, die Nachbarn, ja, Hunde werden dir zulaufen und dankbar sein, dass du sie auf deiner Veranda schlafen lässt. Ist das nicht genug, ist das nicht wunderbar?