
Frohe Ostern! Das Bild zeigt zwei Sowjetmosaike unweit von Tbilisi, dem ins Vergessen geratenen Kurort Tskhvarichamia.
266 Corona positiv Getestete haben wir bis heute, 67 davon sind wieder gesundet, 3 sind verstorben. Eine schöne Zwischenbilanz, verglichen mit anderen Ländern. Nur: Wie gehts der Bevölkerung dabei? Viele Arbeitnehmer*innen haben Ende März keinen Lohn bekommen. Alles was ihnen bleibt, ist die Information der Arbeitgeber*innen, dass sie wieder gerufen würden, falls sich etwas ändere. Sozialversicherungen gibts hier keine. Die Gasrechnung wurde den Leuten Anfang April erlassen und auch ein Teil des Elektroverbrauches. Es fanden Sammlungen und Spenden statt, jedoch ohne klaren Plan, wie die Gewinne verteilt würden. Der Georgische Lari wurde wiederum schwächer, die Preise fürs Alltägliche sind markant gestiegen. Wie heute einkaufen mit einem Portemonnaie, das schon vor der Krise klein war? Wir, Georgien WB Tours, haben unserem freien Mitarbeiter Lohn überwiesen, als wir informieren mussten, dass die Touren von April/Mai abgesagt wurden. Aber was nützt das der Masse? Die Firma Socar z.B., die ein grosses Tankstellennetz besitzt und wichtiger Gaslieferant Georgiens ist, hat viele Angestellte ohne Lohn nach Hause geschickt.
Ich habe über viele Jahre in der Schweiz gelebt und gearbeitet und bin ein Mensch, der nicht konsumorientiert ist. Dies hat mir ermöglicht, hier etwas aufzubauen und jetzt, während Corona, die Zeit für Interessen und Fragen zu nutzen, die lange Zeit untergingen. Elektrisiert hat mich Christoph Pflugers Interview, das er 2017 Ken Jebsen auf dem Portal kenFM gab. Es geht ums liebe Geld. Schon als Teenie war mir äusserst unwohl beim Gedanken, dass ich mich in ein rennendes und rastloses System einordnen sollte, dessen Schattenseiten ich deutlich spürte. Mit seinem Buch „Das nächste Geld“, edition Zeitpunkt, beschrieb Pfluger 2015 das aktuelle Finanzsystem sehr erhellend
Letztes Jahr doppelte Pfluger mit dem Buch „Die Strategie der friedlichen Umwälzung“, edition Zeitpunkt, nach. Denn wenn etwas nicht gut ist, sollte es doch Besserem Platz machen, nicht wahr? Wenn Du obiges Interview geschaut hast oder bereits informiert bist – ich habe direkt bei Minute 16 eingesetzt