
Und jetzt wissen sie alle Bescheid, die farbigen Vögel. Allen voran der mässig begabte Marionettenspieler auf dem Hügel oberhalb Tiflis. Der milliardenschwere Regierungsparteipräsident sprach heute zum ersten Mal seit dem seltsamen Schlagabtausch mit Russland per Fernsehen zum Volk. Also, es ist alles ganz einfach. Die grosse Oppositionspartei (Nationalpartei) ist schuld. Sie sei es, die Georgien in die Krise treibt, indem sie Russland, die grosse wirtschaftliche Kraft für Georgien, vor den Kopf stosse und vergraule (diese rief, nebst anderen Parteien, nach der provokativen Rede eines russischen Parlamentariers in Tiflis das Volk auf, das Parlamentsgebäude zu stürmen, wo sich das Szenario abgespielt hatte).
Vor ein paar Tagen erklärte auf einem anderen Kanal ein georgischer Analyst, wem das zweite Kapitel der Inszenierung (die gnadenlose Beschimpfung Putins durch einen georgischen Journalisten auf georgischem Privatsender) gedient haben soll: Putin. Sein Rating in Russland sei endlich wieder nach oben geklettert, nachdem er den harten Entscheid des russischen Parlaments (Einfuhrverbot von georgischem Mineralwasser und Wein, plus Unterbindung der Geldtransfers nach Georgien) grosszügig rückgängig gemacht hatte. Sein Wohlwollen gegenüber Georgien, trotz dessen untolerierbaren Verhaltens, habe bei seinem Volk gepunktet. Und gleichzeitig hat er sich, aus meiner Sicht, eine wunderbare Ausgangslage geschaffen, um mit negativer Propaganda gegen Georgien in aller Unschuld loslegen zu können: Viele russische Fernseh- und Internetkanäle zeigen sich aktuell sehr entrüstet über Georgiens Verhalten während des vergangenen Schlagabtauschs.
Für den farbigen Vogel auf dem Hügel war auch der georgische Journalist lediglich ein Werkzeug der Oppositionspartei, von ihr organisiert und bezahlt.