Weichen für die Zukunft

Die Präsidentschaftswahlen sind noch nicht ausgestanden. Die zwei Hauptanwärter, Salome Surabishvili und Grigol Vashadze, blieben beide unterhalb der 50% Marke. Nur ein Drittel der Bevölkerung ging letzten Sonntag zur Urne. Stimmt, das Amt der Präsidentin, des Präsidenten, hat vorwiegend repräsentativen Charakter. Aber bei dieser Wahl geht es um eine Zukunftsindikation. Würde es Vashadze schaffen, wäre dies ein klares Zeichen dafür, dass die Nationale Partei, die von 2004-2012 regierte, wieder wählbar wäre. Sie hat in ihrer zweiten Amtsperiode die Menschenrechte mit Füssen getreten. Und in der ersten wirklich Gutes geleistet.

Frau Salome Surabishvili ist eine georgische Secondo aus Frankreich und hats gleich zu Anfang ihrer Wahlkampagne mit einem Grossteil der Bevölkerung verpatzt: Den GeorgierInnen zu sagen, dass sie den Krieg im 2008 mit Russland begonnen hätten, war ein Affront. „Ein Präsident muss sein Land lieben“ sagte mir der Taxichauffeur am Samstag vor den Wahlen. Solche Aussagen liegen da nicht drin. Nun, sie hat die amtierende Partei Otsneba (Traum) hinter sich und deren Parteiführer und Milliardär Bidzina Ivanishvili. Beide mit angeschlagenem Renommee.

Georgien ist in einem spannenden Prozess. A suivre.

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