Madatapasee

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Der Madatapasee in der Abendsonne. Das zufällige Gespräch, das ich mit einem Bauern ein paar Minuten vorher führte, stellte meine Wanderung, die ich nächsten Tags zum Madatapaberg machen wollte, in Frage. „Wenn du von einem Hirtenhund zerrissen werden willst oder es auf eine Wolfsbekanntschaft anlegst, bitte. Die Wölfe kommen bis zu uns ins Dorf. In den letzten Jahren haben die Tataren* begonnen, sich mit ihren Herden bei uns in den Bergen einzunisten. Ihre Hunde sind scharf“, meinter er.

*In den warmen Monaten sieht man sowohl im Grossen als auch im Kleinen Kaukasus immer wieder temporäre Behausungen der Tataren, so werden u.a. Einwanderer aus Aserbaidschan und der Türkei bezeichnet. Die Hirten kommen grad mit der ganzen Familie. Wärend Frauen und Kinder in der „Blauen Basis“ bleiben, schwärmen die Männer mit den Schaf- und Kuhherden aus. Unten eine Sippe, die ich auf dem Parawanipass, während der Anreise, sichtete. Vom Auto aus lässt sich ja leicht ein Bild zoomen – ein Besuch zu Fuss müsste jedoch in den meisten Fällen gut organisiert werden. Übrigens, hast Du gesehen? Der Starkstrommast leitet nur noch die Winde – ob er je mit Strom in Berührung kam?

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Hm, von der Beschreibung auf der offiziellen Internetseite der georgischen Naturschutzgebiete stellte ich mir die Wanderung auf den Madatapa-Vulkanberg unkompliziert vor. Nun sah alles wieder ganz anders aus, wie so oft in Georgien. Am anderen Morgen sah ich mir also das Dorf Sameba (Dreifaltigkeit) in aller Ruhe an (siehe meinen letzten Beitrag) und machte eine Wanderung dem See entlang

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Vulkanseen sind meist nicht tief, sie speisen sich aus Regen und Schneeschmelze. Im Winter frieren sie oft ordentlich zu, die Menschen von Sameba gehen dann mit Traktor und Pferden grad direkt über den See.

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Ich genoss die Sicht auf den Madatapaberg, 2714 m. Legte mich später auf einen Stein und hörte der Stille und immer mal wieder einem Vogelschrei zu. Dass Kühe in der Nähe waren wusste ich, darum fand ich das Geräusch von Hufen nicht besonders aufregend. Bis ich merkte, dass ich mitten im Weg einer Kuhherde war, die von ihrem Hirten zum Wasser getrieben wurde. Nun, wir kamen aneinander vorbei und ich hatte im Anschluss ein wunderschönes Spektakel vor Augen

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Dachte schon ich müsse dem Letzten noch raushelfen, und plötzlich war es verschwunden.

Nachtrag: Die Wanderungen rund um den Madatapasee sind nicht mehr auf der offiziellen Website der georgischen Naturschutzgebiete – ob das u.a. mit meinem Gespräch mit dem Ranger zu tun hat, der mir vor Ort ebenfalls von der geplanten Wanderung abriet?

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