
Grad zurück von einer tollen Tour mit tollen Gästen – sie führte uns über alpine Landschaften bis zum Schwarzen Meer. Ich stehe auf dem Foto nicht vor einer Riesenwelle, sondern vor einem Wasserfall im Mtirala Nationalpark, nah der georgischen Küste. Mtirala heisst auf Deutsch „der Weinende“. Rund um den Berg Mtirala, 1381 m, kommt durchs ganze Jahr ganz schön viel Wasser zusammen: durchschnittliches Niederschlagsvolumen 4,5 m!
Langsam gewinne ich durch das subtropische Klima ganz im Westen Georgiens einen anderen Umgang mit Regen. Hier ist es im Sommer warm bis sehr warm, egal ob es regnet oder nicht. Kommt die Sonne, verdampft die Nässe auf Boden und Kleidern im Nu – dafür verwandelt sich dein Körper in eine Art Wolke und regnet kleinräumig 😉
Ich liebe die Wälder, die hier wachsen
Das Untergehölz besteht über grosse Strecken aus Rhododendron, genauer dem Rhododendron ponticum. Dieser ist in der Südzone des Schwarzen Meeres beheimatet, die Region Ajarien, in welcher der Mtirala Nationalpark liegt, gehört zu diesem Gebiet. Auf unserer Wanderung sind wir auch folgender Spezie begegnet

Laitue de Plumier genannt, sie scheint vor allem auch in Frankreich verbreitet zu sein. In den Vogesen wird sie im Frühling mit Haut und Haar verspiesen, als Salat, oder die grossen Blätter auch gedämpft wie Spinat. Hm. Ich bin da irgendwie noch ziemlich ängstlich mit solchen Sachen, die Faszination ist jedoch da. Für Bienen ist der obige Rhododendron übrigens denkbar ungeeignet, von dessen Pollen kann giftiger Honig entstehen. In kontrollierter Dosis scheint jedoch genau dieser Honig benutzt zu werden für halluzinative Erlebnisse, z.B. in Nepal.
Nun, wir haben keine Pflanzen gegessen, nur ein paar Salzfischli, weil es auch ohne spezielle Experimente nicht allen Mägen gleich gut ging. Schade können Mägen nicht sehen, sonst hätte dieser Anblick bestimmt alles geheilt

Zurück in die Zivilisation gings dann selbstgebastelt, mit der erfinderischen Flussgondel des Dorfes Chakviskhevi!
