Wine in the City

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Darf ich vorstellen, georgischer Amberwein.

An Ostern hat dieses Kind, wie die GeorgierInnen den Jungwein nennen, zum ersten Mal Tageslicht erblickt. Und auch typisch georgisch, von einem Kind wird der erste Tropfen geschöpft

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Aber von vorne. Wir sind mitten in Tiflis, Quartier Saburtalo, auf dem Hügel Bachtrioni. Der Hügel wurde ab den 70/80ern, Sowjetzeit, besiedelt. Wir sind vor einer Garage versammelt
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Das heisst, es war mal eine Garage. David Chikhladze (Tschichlaze) baute sie vor fünf Jahren zu einem Marani, einem Weinkeller, um. Der Architekt, der mittlerweile erfolgreicher Winzer ist, stockte unter dem Garagenraum noch zwei Etagen in den Hang hinein auf, inkl. Terrassen
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David hat die Bodenplatte weg genommen und sichtbar wird der Kopf des Qvevris, der das „Kind“ sechs Monate hat in sich reifen lassen. Knappe zwei Meter hoch, im Durchmesser 1,50 m, birgt er in seinem Bauch 500 l der weissen Traubensorte Kakhuri Mzwane (=Kachetischer Grüner) .

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Sommelier Zaza, der diesen schönen Event eingefädelt hat, prüft die Farbe des Neugeborenen.  Links von ihm ein Gast aus Frankreich, ebenfalls Sommelier. Für den Jungwein bedeutet es Zwischenstation. Er wird später in einen neuen Qvevri umgefüllt, wo er sich weitere 6 Monate entwickelt.

Die Farbe Amber entsteht dadurch, dass die Gärung inklusive der Traubenstiele, -Kernen und -Haut verläuft. Später senkt sich das Material auf den Qvevriboden, eine natürliche Filterung findet statt. Diese Technik ruft eine gute Portion Tannin auf den Plan, zum Essen kann man da unzimperlich auffahren. Rezenter Schafskäse passt gut, Oliven, Gurken, und als Hauptgang, das muss in Georgien so sein, Fleischspiesse (Mzwadi) vom Grill. Die internationale Tischrunde ist schon ziemlich ausgelassen, auch ein Sänger wurde gefunden
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Gagimartschos! Zum Wohl, oder eigentlich: Sieg! Denn in Gagimartschos liegt das Wort Gamartschweba, Sieg. Wie auch im Wort Gamartschoba, was Guten Tag bedeutet. Hm, eine kämpferische Nation.

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