

Kein Mensch weit und breit? – Denkste.

Wir sind im Udabnogebirge, Udabno heisst aus dem Georgischen übersetzt Wüste, knapp 1000 m hoch. Viel Kalk- und Sandstein, das Gebirge relativ jung, rund 6 Mio Jahre, Meeresablagerung. Wer da im Fels haust? Mönche. Seit dem 6. Jhdt leben in diesem Gebiet Mönche, David Gareja, ein Asyrer, der damals Georgien half das Christentum zu stärken, war der erste. Ab dem 9./10. Jhdt blühte die Gegend, will heissen, tausende von Mönchen lebten in den verschiedenen Felshängen. Organisiertes Klosterleben entstand. Ein Cateringservice gabs und gibts bis heute nicht. Zu Sowjetzeiten wurde die Gegend in ein Militärübungsgelände umfunktioniert. Wie viele Mönche heute hier leben ist unklar, sie geben darüber keine Auskunft. Aber die drei Höhlenkloster „David Gareja“, „Johannes der Täufer“ und „Dodo’s Horn“ sind allesamt wieder bewohnt. Paul, der Mönch, den wir im Fels bei Dodo’s Horn trafen, zeigte uns eine Freske vom 9. Jhdt, die sie wieder frei legten. Dodo’s Horn lebt in aller Stille, Touristen sind hier selten.
Wärend Wacho und mir die Höhle im Vordergrund unbewohnt schien, sagte uns Paul, dass oben auf dem hinteren Hügel auch noch eine Gruppe von Mönchen haust.

Auf der anderen Seite des Tales sieht man ansatzweise den Höhlenklosterkomplex David Gareja. Ich fand es sehr eindrücklich, die Landschaft mal von dieser Seite zu sehen. Quasi den Hinterkopf des so faszinierenden Felsgebildes, das ich schon oft bewunderte. Leider war das Wetter ein bisschen dunstig

Damit Du verstehen kannst was ich meine, hier zwei Fotos von Ende Dezember 2016, Sicht von David Gareja aus. Eine kurze Zeit soll hier mal Eisen abgebaut worden sein, das Rot grüsst!

