Komm, spazier mit mir. Ja, da geht’s grad mal ziemlich rauf. Frag mich nicht wie die das im Winter machen, irgendwie gehts

Wir sind in meinem Quartier, oobe duure. Dort wo viele AserbaidschanerInnen wohnen, wobei ich gestern auch einen Osseten und eine Georgierin auf der Bank vor ihrem Häuschen traf. Gerne würde ich mehr Bilder von Menschen in meinem Blog zeigen, aber es ist für mich nur selten stimmig zu fragen, ob ich ein Foto machen darf. Ich geniesse es durch die Strassen und Strässlein zu schlendern, Menschen wahrzunehmen, mal ein Grüezi auszutauschen oder einen Blick, eventuell ein Gespräch, oder ein Kind erzählt mir von seinen Abenteuern. Hunde bellen und eine Katze schaut von der Mauer runter


wo man hinschaut, es wuchert und wächst



vom Oobe duure ins Unde duure, ein Vorzeige-Sowjetbau der 70er Jahre. Auch hier wucherts. Damals das Departement für Verkehr, heute ist’s der Hauptsitz der Bank of Georgia.
nochmals eine Verschiebung, ein bisschen weiter westlich von meinem Dähei, wir sind wieder oobe duure – ebenfalls Sowjetära. Die im Westen berühmt-berüchtigten Plattenbauten. Immerhin bekamen dazumal alle eine Wohnung.
Leider ist die Chose heute von nah besehen ziemlich deprimierend. Zumindest von aussen. Man darf nicht vergessen, dass die Hülle dem Staat gehört, die Wohnungen jedoch Eigentum der BewohnerInnen sind. So kann es durchaus sein, dass mit dem Öffnen einer Wohnungstür die Welt wieder anders aussieht. Trotzdem, ich war schockiert. Die trostlose Wuchtigkeit machte mir geradezu Angst. Wacho hingegen fand meine Reaktion seltsam: Wo hast du denn bis jetzt hingeschaut? Halb Georgien lebt so. 